1953 | in Berlin geboren. Aufgewachsen und zur Schule gegangen in Berlin West. Nach Abschluss der Ausbildung sozialpädagogische Arbeit mit Jugendlichen in Berlin Charlottenburg und Berlin Kreuzberg. |
1985 | Ausstieg aus der Berliner Rockband “Orange Dew“ verbunden mit der Suche nach bildnerischen Ausdrucksformen; es entstehen erste photographische Arbeiten. In der Folge diverse Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen in Berlin, Cuxhaven und anderswo. |
1998 |
Umzug in den Landkreis Cuxhaven |
2001 | Eröffnung der Galerie Formart in Cuxhaven. |
Jenseits des Sichtbaren
Michael Krause lotet in seiner Fotografie die Grenze zwischen Abbild und Abstraktion aus. Er setzt Motive in Szene, die aus ihrem Kontext herausgelöst wurden; Nicht der ursprüngliche Zweck eines abgelichteten Gegenstandes, sondern allein die Beschaffenheit des Objektes ist für ihn von Belang. In der Nachbearbeitung arbeitet Michael Krause mit Mitteln der Reduktion den Charakter der Objekte heraus und lässt diese buchstäblich in einem ganz neuen Licht erscheinen.
Kai Koppe, Cuxhavener Nachrichten
Die abstrakten Fotografien sind tatsächlich konkret. Sie sind was sie sind und tragen keine Bedeutung vorsich her, sie empfangen uns nicht mit einer Botschaft. Sie widersprechen unserer alltäglichen Konditionierung im Umgang mit Bildern diametral. Unsere Welt ist randvoll mit Bildern, die als Medien funktionalisiert sind und deren einziger Zweck es ist, Bedeutungen, zumeist plakativ, zu transportieren und damit in unser Bewußtsein und unsere Gefühlswelt einzudringen und sich dort breit zu machen.
Die allgemeinste und umfassenste Aufgabe des menschlichen Bewußtseins besteht darin, Orientierung zu schaffen; und so ist es ein reflexartiger Ablauf, Bilder auf Ihre Bedeutung hin zu untersuchen und einzuordnen. Bilder, die sich diesem Ablauf entziehen, irritieren uns. Sie stellen unsere schlechte Gewohnheit in Frage.
Gunther Hagen, Berlin
Michael Krause transzendiert sein Objekt. Auf diese Weise stellt er durch das Äußere das Innere dar. Seine Fotografien haben die Fähigkeit, unsere Phantasie freizusetzen und so Assoziationen mythischer Welten in unseren Köpfen zu erzeugen; sie haben eine geheimnisvolle Aura, wie man sie sonst nur von Gemälden kennt.
Ralph M. Schaffarczyk, Kunstpädagoge
"Fotografie ist die Kunst, mehr zu zeigen, als man sieht."
Unter all den - naturgemäß - vielfältigen Antworten auf die Frage, was denn Kunst und was denn Fotografie sei, hat mir die vielzitierte Sentenz der Schweizer Fotografin Linda Adda manchen Weg und manche Tür in die vielfach diffuse Kunstlandschaft geöffnet. So auch in das fotografische Werk von Michael Krause.
Michael Krause kommt seinen ausnahmslos realen Objekten fast indiskret nahe. Aus der Komplexität der Bildobjekte schneidet er Motive, Strukturen, Perspektiven von unerwarteter, ungekannter, mitunter magisch anmutender Fremdheit aus: "...mehr zu zeigen als man sieht."
Nur von nachrangiger Bedeutung ist die Frage nach dem Grad der Abstraktion oder der Abbildlichkeit. Prägendes Element im Werk von Michael Krause ist vielmehr der je ureigene ästhetische Reiz jeder seiner Arbeiten, der - ist er in seiner individuellen Ausprägung nur erst erschlossen - den Betrachter gerade wegen seiner Unvertrautheit in den Bann zieht: unheimlich schön.
Elmar Drossmann